Hanns Dieter Hüsch sang gegen die „Bombe“, Dieter Süverkrüp gegen den „Radikalenerlaß“, die „sons of gastarbeita“ für Integration, und Tausende sangen mit gerade an Rhein und Ruhr. Ist es ein Kennzeichen der Menschen hier, dass sie sich gerne in politische Entscheidungen einmischen? Das Land der Rheinländer und der Westfalen ist so alt nicht, und hat doch schon einschneidende Veränderungen und Umbrüche erlebt. Oft genug weigerten sich die Bürger, das Gegebene hinzunehmen. Sie begehrten auf und gestalteten mit. Fast immer waren Liedermacher dabei Hanns Dieter Hüsch, Hannes Wader, Fasia, Bernd Witthüser, Frank Baier und viele weitere. Von den späten Sechzigern bis in die Achtziger hörten Menschen von Aachen bis Lippe auf ihre Barden. Dazu verkündeten ihnen Folk-Gruppen spielend und singend, dass es jenseits von Wirtschaftswunder und Ölkrise noch eine andere Welt gab.
„Folk und Liedermacher an Rhein und Ruhr“ folgt den Spuren der Liedermacher und „Folkies“ durch die Geschichte des Landes, den Ostermärschen der Sechziger, der türkischen Einwanderung, den Sängern der Protestbewegungen gegen Zechenschließungen und Siedlungsabrisse sowie den Besuchern der Essener Songtage ’68 und der Massenfestivals der Siebziger. Der Band enthält zwei CDs, die über dreißig Highlights der Liedermacher und Folkgruppen vorstellen und in die Weltmusik der Gegenwart führen.
Folk und Liedermacher an Rhein und Ruhr
(Musikland NRW, hrsg. v. Landesmusikrat NRW, Band 3 : hrsg. v. Robert von Zahn : Agenda Verlag, Münster 2001 : 304 S. : 150 Fotos : inkl. 2 CDs)
Preis: 25 Euro
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